Nov. 2023 – Dez. 2023

Seit 44 Jahren …

Seit 44 Jahren mache ich immer das Gleiche:

Zuerst habe ich als EDV-Trainer mit Tusche und Schablone
Skizzen und Schaltpläne gezeichnet und
erklärenden Text dazu geschrieben.

Später wurden die Skizzen und Schaltpläne mit PowerPoint gemalt.

In meiner Internet Reisebüro Zeit habe ich Fotos gemacht
von den besonderen Sehenswürdigkeiten der Orte
und erklärenden Text dazu geschrieben.

Und seit dem Ausflug zur Glentleiten
mache ich Fotos und schreibe etwas Text dazu.

Ich habe also 44 Jahre Anlauf genommen.

Im Bild die Spitze eines Füllers um Texte zu schreiben.
Ein Bild aus der Serie: Kleines ganz groß

Langweilig oder außergewöhnlich ?

Irgendwo steht geschrieben,
(ich weiß jetzt gerade nicht mehr auswendig in welchem Buch,
(die Demenz hält Einzug)), dass angeblich 80% aller Bilder
aus Augenhöhe aufgenommen werden.

Da war jemand ganz schön fleißig am Zählen:
Der Autor behauptet, täglich werden zwei Milliarden Bilder
ins Internet hochgeladen.
Davon seien 80 % aus dieser langweiligen Perspektive aufgenommen.

Aber diese Tatsache kann man auch zum eigenen Vorteil verwenden:
Einfach mal Demut zeigen und für das nächste Bild auf die Knie gehen.

Ich muss mal „unsern Georg“ fragen ,
ob er in seiner Ausrüstung neben Gummi Stiefel und ISO Matte
auch noch Knieschützer aus dem Fließenleger Baumarkt dabei hat.

Und wenn Georg sagt,
dass er zusätzlich noch eine 10-Meter Leiter immer dabei hat,
ja dann schleppe ich dieses Mistding auch mit mir rum.

Bestätigung von höchster Stelle

Scott Kelby ist Autor von mehr als 100 Büchern.
Sein erster Band der »Foto-Rezepte« wurde zum
meistverkauften Buch in der Geschichte der Digitalfotografie.

Natürlich habe ich einige seiner Bücher gelesen.
Sogar auswendig gelernt.

So weiss ich auswendig was in seinem Buch:
„Reisefoto Rezepte“ auf Seite 58 steht:

„Es ist nicht jedermanns Sache, im RAW-Format zu fotografieren,
denn wenn die RAW-Bilder aus der Kamera kommen,
sehen sie nicht annähernd so gut aus wie JPEGs.
Denn bei JPEGs schärft die Kamera das Bild,
erhöht Kontrast und Farbsättigung, reduziert das Rauschen etc.“

Ich habe da so den leisen Verdacht,
dass er aus reinem Zufall meinen Blog gelesen hat,
in dem ich beichte, dass ich nur in JPEG knipse.

Dass ich mal so in die Geschichte der Fotografie
eingehen würde hätte ich nie gedacht.

Und auch sein zweiter Satz geht runter wie Öl:

„Erstklassige Bilder hängen nicht von einem bestimmten Dateiformat ab.
Einige der besten Fotos überhaupt wurden in JPEG fotografiert,
darunter auch welche, die es auf die Cover
der größten und renommiertesten Magazine geschafft haben.“

Ich habe jetzt keine Zeit zum weiter Schreiben:
Ich muss jetzt online gehen und weitere Bücher von Ihm kaufen.
Vielleicht bekomme ich ja nochmals Bestätigung für meinen Querkopf.

Richtig atmen

Auch das noch.
Nicht nur das Motiv fest im Blick.
Die Komposition geprüft und korrigiert.
Zeit, Blende, ISO, usw. richtig eingestellt?

„Drücken Sie nach dem Einatmen den Atem sachte herunter,
so dass sich die Bauchwand mäßig spannt.“

So redet der ZEN Meister.
Bei mir spannt nur die enge Hose.

Weiter heißt es:
„Bei richtiger Ausführung werden Sie spüren,
dass Ihnen das Fotografieren von Tag zu Tag leichter fällt.“

Aber ich fotografiere auch Nachts.
Darf ich da wieder normal atmen ?

Schnee von gestern

Ich bin jetzt doch kein Schneefall Fotograf.
Es schneit viel zu selten.
Das ist für mich viel zu wenig.
Nur an 5 Tagen im Jahr zu fotografieren, kommt nicht in Frage.

Ich bin jetzt, wie Ihr seht, ein „Blaue Stunde“ Fotograf
Da kann ich täglich raus.
Sogar 2 mal.

In allen Fotolehrbüchern steht allerdings die Mahnung,
dass man sich gründlich darauf vorbereiten muss:

Erst mit 10 „Halbe“ und 10 Obstler hinterher,
kommt man so richtig in blaue Stimmung,
und diese blaue Stimmung hält dann viel länger an, als eine Stunde.
Angeblich erlebt man so eine ganze „blaue Nacht“.

Und es wird dringend empfohlen mit Stativ fotografieren.
Sonst dreht sich alles im Sucher.

Ich muss nur noch meine Frau davon überzeugen.

Vermisstenanzeige

Im der neuesten Serien-eMail von Sony schreiben Sie die Überschrift:

„Deiner Kreativität durch die Flexibilität der ZV E10 freien Lauf lassen.“

Das habe ich gemacht.
Sofort.
Total freien Lauf.

Leider !
Jetzt ist mir meine Kreativität entlaufen.

Ehrliche Finder sollten Sie doch bitte wieder bei mir abgeben.
Ich zahle auch einen hohen Finderlohn.

Offizieller Auftrag von Franz

Franz hat mir empfohlen ein Jünger der ZEN Lehre zu werden.
Und mit meinen 71 Jahren ist mir alles willkommen,
was mich jünger macht.

Die Lehre des ZEN ist, soweit ich sie bisher verstanden habe,
die Lehre davon, den Anfänger Geist zu bewahren.

Herzlich gerne.

Als Anfänger der Fotografie Kunst,
darf ich alle Fehler machen, (wie oben im Bild die linke Ecke)
die mir so in den Sinn kommen.

Damit fällt mir eine Zen-tner schwere Last von den Schultern.
Ich darf das Hauptmotiv zen-triert in die Bildmitte setzen.
Den Zen-it meines Könnens darf ich vor mir herschieben.
Auch wenn ich keinen Zen-timeter weiterkomme.
Es gibt trotzdem für mich keine Zen-sur.

Und ich darf mit allen Frauen flirten, die Zen-zi heißen.

Wer bin ich ?

Heute auf den Tag genau, vor 2423 Jahren rät uns Sokrates:
„Mensch, erkenne dich selbst.“

In der Gegenwart hätte er es sicher einfacher gehabt:
Er ginge mit dem Fotoapparat raus und macht in paar Bilder.

Und hinterher am PC
erkennt er anhand seiner Bilder, wer er wirklich ist.

Ich selbst habe heute erkannt wer ich bin:
Ich bin ein „leidenschaftlicher Schneefall Fotograf“.

Dumm ist nur, dass ich an den restlichen 360 Tagen im Jahr,
an denen KEIN Schnee fällt,
wieder nicht weiß, wer ich bin.

Training, Training, Training

Natalie Goldberg schreibt in Ihrem Bestseller mit dem Titel: „Schreiben in Cafés“

„Machen Sie sich keine Sorgen über Ihr Talent oder Ihre Begabung:
Beides wächst mit dem Training.“

Das hoffe ich von ganzem Herzen:

  1. Dass dies auch für das Fotografieren gilt und
  2. Dass es wächst, das Talent und das Können.

Weiterhin schreibt Sie:
„Wir lernen schreiben, indem wir es tun.“

Das gilt hoffentlich auch für das Fotografieren.
In 10 Jahren werde ich wissen, ob das stimmt: Also am 30.11.2033 – 11:11 Uhr
Ich melde mich dann hier wieder zu Wort und berichte.

Was mich beruhigt ist Ihr Satz:
„Wir lernen es nicht, indem wir zu Autoritäten gehen, die wir kompetent halten.“

Hätte Sie mir das doch viel früher gesagt.
Dann wäre das Lesen von 100 Büchern nicht nötig gewesen.

Die sogenannten „Regeln der Fotografie“ waren eher eine Empfehlung zum experimentieren.

Alle 100 Autoren haben sich bestimmt gegenseitig abgesprochen,
nur um mir persönlich eins auszuwischen und mich auf eine falsche Fährte zu locken.
Denn je länger ich schlecht bleibe, je mehr glänzen Ihre eigenen Bilder.

Und ich armer Tor, habe alles wörtlich genommen und geglaubt und gemacht und gelitten.
Ich habe zu den Autoren hochgeschaut, wie zu den „Götter des Lichtes“.

Kunst, Kreativität und Fantasie

In den Lehrbüchern steht oft, dass Fotografieren eine abbildende Kunstform sei.
Ich zweifle dies an. (Als Lehrling darf ich alles anzweifeln.)

Einfach an einem Sonntagnachmittag Spaziergang, quasi im Vorbeigehen,
den Fotoapparat ans Auge hochheben und einen kleinen Plastik Knopf
2 mm tief durchdrücken, ist für mich noch keine Kunst.

Diese Knipser wie ich, erschaffen ja nichts. Sie bilden nur die Realität ab.

In diesem Bild aus Wolfratshausen, ist der Erschaffer dieser Figuren der wahre Künstler.
Er hatte Fantasie und das entsprechende handwerkliche Können.
Nicht der Knipser.

Ich habe sehr großen Respekt,
vor den Fotografen die kreativ sind und etwas völlig Neues erschaffen.

So wie ich es heute sehe,
gehören Still Leben Fotografen wie „unser Ludwig“ zu den wenigen,
die mit dem Rohstoff: „Menschlicher Geist“ etwas aus dem Nichts kreieren.

Und ganz ehrlich: Das möchte ich auch können.
Hoffentlich erlebe ich das noch.

Endlich scharfe Bilder

Heute habe ich die Blende endlich auf 11 eingestellt (also scharfe Bilder),
und den Fotoapparat mit der ISO spielen lassen.
Zwischen 100 und 2.000 ist der Bereich innerhalb dem er spielen durfte.

Und das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Zum ersten Mal in meinem Leben scharfe Bilder. (Siehe oben)

Danke Ludwig, hätte ich doch nur viel früher auf Dich gehört.

100 Lehrbücher schreiben alle: Achtung ISO maximal auf 100 stellen.
Alles andere ist Todsünde.
Denn es rauscht und rauscht und rauscht und rauscht und rauscht und rauscht.

6 mal „rauscht“ soll genug sein.
Ich musste es leider 100 mal lesen.

PS:
Morgen bin ich mal ganz mutig und lege den ISO Bereich zwischen 100 und 2001 fest.

PPS:
In allen, wirklich in allen Ratgebern für Werbetexte (Werbe-Emails) steht,
dass der PS-Text der wichtigste Satz ist.
Er wird garantiert gelesen.
Und da er am Ende steht, bleibt er auch im Gedächtnis.
Er wirkt also am meisten.

Vom Hochmut und Fall

Gestern noch im Hoch, mit der Einbildung: die Lehrzeit ist endlich vorbei.
Super Gefühl: Groß und stark und von der gesamten Fotowelt hoch geachtet.

Und Heute schon wieder im tiefsten Keller.
Und der ist so dunkel, dass ich keine Dunkelkammer brauche.

Banale Frage: Wie fotografiert man denn Neuschnee?
OK: Das mit der Über- und Unterbelichtung krieg ich noch hin.
Aber das wars auch schon.

Jetzt bin ich wieder ein Lehrling im ersten Lehrmonat:
Und mein Problem ist höher, wie die Spitze des Zuges.

Welches Motiv soll es denn sein?
Endlich mal etwas ganz Neues.
Etwas das noch nie dagewesen ist.
Ein Bild das meine eingebildete Meisterschaft von gestern bestätigt.
Am besten ein „echter Morgenthaler“.
Oder noch besser: Ein Bild für den Louvre.

Doch die haben sich noch nicht bei mir gemeldet.
Scheinbar liegt es daran, dass ich darauf bestehe,
direkt neben der Mona Lisa zu hängen.
(Nicht ich, sondern mein Bild)

Meine Lehrzeit ist zu Ende

Wenn das stimmt, was Marina Weishaupt in Ihrem Buch: „Faszination Fotografie“ schreibt,
dann ist meine Lehrzeit vorbei – Hurra !!

„Für ein gutes Foto muss der Fokus nicht zu 100 Prozent richtig sitzen.
Die Belichtung muss nicht immer perfekt eingestellt sein.
Die Schärfe ist nicht alles.
Solange du mit dem Bild das Gefühl übermitteln kannst,
dass du mit diesem Moment verbindest,
sind diese technischen Feinheiten natürlich „nice to have“ –
aber gerade am Anfang zweitrangig“.

Und wie Ihr in meinem Bild zur Meisterprüfung seht:
Bilder mit falschem Fokus kann ich auch machen.
Sogar eine falsche Belichtung ist für mich null Problem.
Und falls Kritik aufkommt, geht es immer noch als High-Key Aufnahme durch.

Nur mit dem übermitteln von Gefühlen,
die ich jetzt in diesem Moment fühle, tue ich mir noch schwer,
denn außer Sodbrennen fühle ich im Moment nichts.

Trotzdem sehe ich jetzt meine Entwicklung zum ambitionierten Hobby Fotograf als abgeschlossen an.

Jetzt gehöre ich endlich dazu.

Macht Euch auf was gefasst.

Hidden Locations

Timm Allrich, Kilian Schönberger und Bastian Werner schreiben in Ihrem Buch: „Hidden Locations“,
dass sie nach dem Prinzip „conditions first“ fotografieren.

Zitat aus dem Buch:
„Wir sind ein Stück weit eine besondere Spezies von Landschaftsfotograf:
Wir folgen der Devise »conditions first«.
Ein gutes Bild beginnt bei uns mit besonderen Wetter- und Lichtstimmungen.
Wer sich gut vorbereitet, kann überall atemberaubende Bilder machen.“

d.h. Sie sitzen Zuhause und warten und warten und warten und warten.

Warten auf besondere Wetter und Licht Verhältnisse:
Und wenn diese besonderen Lichtverhältnisse plötzlich auftauchen,
dann rennen Sie erst los wie die Feuerwehr:
Sonnenaufgange(Morgenrot)
Sonnenuntergang (Abendrot)
Gewitter mir dramatischen Wolken und Blitz und Donner
Regenbogen, Nebel, Neuschnee, etc.

Ob Sie Blaulicht und Sirene am Auto nutzen schreiben sie nicht.
Auf jeden Fall, sind Sie vorbereitet und wissen,
in welcher Landschaft in der Nähe Ihrer Wohnorte sie hinfahren, um Bilder aufzunehmen.

Von dem Prinzip „Conditions first“ habe ich jetzt zum ersten Mal gelesen.
Man lernt eben nie aus.

Gerannt bin ich auch schon in meinem Leben.
Aber nicht zum Fotografieren sondern weil ich 6 Stunden vorher
etwas falsches gegessen habe.

Ich bin auch nicht zu einer Hidden Location gerannt,
sondern eher zu einer Silent Location (Stilles Örtchen).

Gute, schöne, bemerkenswerte Bilder

Zum ersten Mal kein Bild, sondern eine Zeichnung.
Sie stellt das schematische Bild einer Synapse im Hirn da.

Das eine Ende der Nervenzelle ist etwas verdickt und die neue Nervenzelle stülpt sich darüber.
Mich erinnert es immer an eine Auto Anhänger Kupplung.

Mit dem wichtigen Unterschied, dass die Nervenzellen KEINEN direkten Kontakt miteinander haben.
Zwischen den Nervenzellen ist eine Körper-Flüssigkeit die bestimmt
ob und wie stark der elektrische Strom von einer zur nächsten Nervenzelle weitergeleitet wird.

Gerhard H. Eggetsberger schreibt sinngemäß:
Ein Gedanke ist etwas Geistiges, Gefühle nicht. Gefühle sind rein körperlicher Natur.
Es sind nur Hormone.
Es sei falsch zu sagen ich bin glücklich.
Biologisch richtig sei: ich habe 2,5 Milligramm Serotonin oder Dopamin im Blutkreislauf .

Das gilt auch für negative Gefühle:
Falsch sei zu glauben, ich bin gestresst, richtig sei: Ich habe 3 Milligramm Cortisol im Blut.

Grob vereinfacht meint Eggetsberger,
Positive Hormone (Gefühle) sind elektrisch besser leitend, als negative Gefühle (Hormone)

Für uns Fotografen ist das wichtig:
Durch Hormone (Stimmungen) wird bestimmt, ob unser Hirn besser oder schlechter arbeitet.

Wir Fotografen sind damit letztendlich zu guter Stimmung verpflichtet,
wenn wir gute, kreative, schöne Bilder machen wollen.

Mein Gott, was denn noch alles:
Jetzt muss ich auch noch zufrieden, glücklich, froh, unbeschwert sein
und Spaß und Freude am Leben haben.

Jetzt höre ich aber bald auf zu lesen, sonst verlangt der nächste Foto Lehrbuch Autor
von mir als Weg zum perfekten Foto,
die dreifache Riesenfelge mit doppelt eingesprungenem Rittberger und einen Salto rückwärts.

Und wenn es eine Nacht Aufnahme werden soll,
all das noch mit verbundenen Augen.

Kein „Schwein gehabt“

Wie jedes Jahr am 23.11.2023, trafen sich heute wieder zur Foto Pirsch,
Georg und Bernd, im Forstenrieder Park zur Wildschwein Foto-Jagd.

Doch Schweine waren leider Mangelware.
Und wie fotografiert man eine Wildsau, wenn keine da ist?

Also haben wir bei den Hirschen (im Bild) nachgefragt.
Aber die meinten alle, sie kennen hier auch keine Sau.

Dabei waren wir heute um 9 Uhr am Schlammloch 7 mit einer großen Eber-Familie verabredet.
Sie wollten extra aus Ebersberg anreisen.
Vermutlich hatte die S-Bahn wieder Verspätung.
Dabei ging es um viel: Es sollte die „Sau des Jahres 2023“ gekürt werden.

Fazit für mich als Pfälzer: „Auf so ne bayrische Wildsau ist einfach kein Verlass.“

Wie gut, dass meine Frau zum Mittagessen einen Schweinebraten gekocht hatte.
Sonst hätten wir den ganzen Tag über „kein Schwein“ gehabt.

Trotzdem war der 5 Stunden Ausflug ein voller Erfolg:
So viele Motive,
so viele Gelegenheiten für richtig gute Naturaufnahmen,
so viele Natureindrücke habe ich selten erlebt,
obwohl ich schon 40 Jahre im Speckgürtel von München lebe.

Danke Georg.

Ich war heute nicht das letzte Mal im Wildschwein Eldorado
und irgendwann erwische ich euch Drecksschweine.

Sehen, Blick, Augen

Oft heißt es in Foto Lehrbüchern, wir sehen mit unseren Augen.
Deshalb müssen wir als Fotografen „Sehen lernen“, das Auge trainieren,
Freude am Sehen, den fotografische Blick schulen,
mit offenen Augen durch die Fotowelt gehen, den eigenen Blick verwirklichen, etc.

Aber: soweit ich es in der Schulzeit verstanden habe,
wandelt das Auge nur die elektromagnetischen Licht Strahlen in elektrische Signale um
und schickt sie dann ans Gehirn weiter. Mehr nicht.

Was dann im Gehirn passiert ist mir ein Rätsel.

Denn jetzt wird es richtig kompliziert.
Ein fleißiger Wissenschaftler hat gezählt:
100 Milliarden Nervenzellen und jede einzelne mit max. 150.000 möglichen Synapsen.

Die theoretische maximale Anzahl an Verknüpfungen soll größer sein,
als die Anzahl der Atome im gesamten Universum.

Und im Hirn sind immer Gefühle, Erinnerungen, Ängste, Sorgen, Glück, Freude,
persönliche Meinungen und Einstellungen mit dabei.

Und diese sind, was man so liest, zu 95% unbewusst.
Von der Genetik und der Erziehung und Fotoregeln geprägt.

Was wir also im Sucher sehen, wird von unserer persönlichen Geschichte beeinflusst.
Und zwar bei Canon, Nikon, Sony, Nike und Adidas.

Durchblick

So langsam bekomme ich eine Ahnung wohin die fotografische Reise geht.

Pia Parolin schreibt in Ihrem Buch: Entwickle deine Fotografie!
„Der Weg vom Einsteiger zum künstlerischen Fotografen ist manchmal steinig, aber er lohnt sich.
Du lernst, mehr in dich hineinzuhören und bekommst durch mehr Selbstsicherheit immer neue Einfälle.
Dein ICH und das Neue zusammen bringen dich auf den Weg zum kunstvollen Foto.“

Als der gefühlte „eine Million und erste“ deutsche Hobby Fotograf,
werde ich NICHT der Meute der ersten Million Fotografen hinterher hetzen und
mich auf „schöne Bilder“ stürzen.

Foto Wettbewerbe finde ich für Kunst- und Kreativitäts-Fotos sowieso verkehrt.

Also beschäftige ich mich besonders mit der Literatur zu den beiden Themen: Kreativität und Kunst.

Auch wenn dies, meiner Meinung nach, die schwierigsten Themen sind.

Und auch trotz der Tatsache, dass diese persönliche Foto Reise ins Ungewisse geht
und es KEINE Garantie gibt, jemals anzukommen.

Winter Blues

Meine Herbst Depression ist vorbei.
Und ob und wann der Winter Blues kommt ist nicht sicher.

Obiges Bild: Heute gesehen und sofort ein Schnappschuss geknipst.

Ibarionex Perello schreibt in seinem Buch: Mein Foto

„Ich glaube, das, was es so schwer macht, in der Fotografie besser zu werden,
ist die Einfachheit, mit der sie geschieht.
Man nimmt die Kamera ans Auge, drückt auf einen Knopf,
und schon hat man sein Foto.“

Bei allen anderen Kunstformen: Malerei, Bildhauer, Schriftsteller, Komponisten, etc. 
dauert das Erstellen eines Werkes viel viel  länger.

Bis Michelangelo seine Skulptur mit dem Namen David „aus dem Marmorblock befreit hat“
(wie er es selbst ausgedrückt hat),
macht ein moderner Knipser wie ich, mindestens 20.000 Bilder.

So sehen sie auch aus.

November Depression

Genauso rätselhaft wie der erste Blick auf dieses Bild,
ist meine aktuelle Fotografen Gegenwart.

Täglich 100 Bilder wären 36.500 Bilder pro Jahr.
Wohin mit meiner Bilderflut?
Jedes Jahr aufs Neue.
Der Winter bleibt mir noch mit neuen Motiven.

Aber dann geht es los mit der Langeweile:
Schon wieder Krokusse im Frühjahr, Schmetterlinge im Mai, Bäume im Herbst,
Urlaub im Sommer, usw.
„Same procedure as every year“ ?

Zuhause bleiben ist KEINE Option.
NICHT fotografieren ist auch keine Option.

Und flüchten zur Arktis um Eisbären zu fotografieren,
wie Albert Dros, ist für mich auch keine Option.

Wie im Urlaub

David Ulrich schreibt in seinem Buch: „Bewusster fotografieren“

„Arbeiten Sie an Projekten, nicht nur an einzelnen Bildern.
Um sich voll und ganz auf den kreativen Prozess einlassen zu können,
brauchen Sie eine Richtung und ein klares Ziel, etwas, das Sie nach draußen zieht.
Was treibt Ihre Leidenschaft und Ihr Engagement an?“

Das klingt etwas nach dem Spruch:
„Erkenne Dich selbst“, die vielzitierte Inschrift am Apollotempel von Delphi.

Da ich aus Rheinland Pfalz stamme, ist das Oberland hier quasi „Leben wie im Urlaub“.
Daher genügt mir auch „diese meine kleine Foto Welt“.

Das Oberland, GER und WOR reicht mir als tägliche Motiv Umgebung.
Hier spüre ich die meiste Energie in mir, die mich täglich raus zieht.

Außerdem hängen hier die Trauben hoch. Verdammt hoch.
Also eine perfekte Herausforderung für gute Bilder.

In Venedig liegen die Trauben quasi auf der Straße.
Dort sind „gute Bilder“ keine Kunst.

Das langweiligste überhaupt

Markus Wäger schreibt in seinem Buch „Die kreative Fotoschule“,
dass wir mit unserem Auge nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit scharf sehen.

Die Größe entspricht in etwa der Breite des Daumens,
wenn wir den Arm gestreckt vor uns ausstrecken.

Da wir unbewusst und rasend schnell ständig mit den Augenmuskeln
andere Teile des Motivs in den Fokus stellen,
generiert das Hirn daraus ein Gesamt Bild des gesamten Motivs.

Und dieser winzige Punkt, den wir scharf sehen, liegt immer und unter allen Umständen
sowohl horizontal als auch vertikal exakt in der Mitte unseres Sehfeldes.

Und hier beginnt das Problem. Mein Problem.

Ich habe in fast allen Foto Lehrbüchern gelesen,
dass wir alles fotografieren dürfen, aber NICHT zentriert.
Das sei das langweiligste was es gibt.

Und wer will schon ein Langweiler sein.

Gott sei Dank kam mir heute die Natur zu Hilfe.
Diese beiden Herbstblätter sind die letzten ihre Art, die sich verzweifelt
an Ihrem Zweig festhalten, der sie den Sommer über genährt hat.

Was hätte ich wohl gemacht,
wenn es nur noch ein einziges Blatt wäre?

Ich habe jetzt eine ganze lange Nacht Zeit mir zu überlegen
wie ich morgen das letzte Blatt fotografieren werde ?

Wie wärs mit zentriert ?

Schließlich dürfen die besten Fotografen der Welt (aber leider nur die) alle Regel brechen !!

Setzen: 6

Mit diesem Bild habe ich mich beim Fotoclub Venedig beworben.
Und ich bin krachend gescheitert.

Viel zu banal.
Viel zu alltäglich.
Nichts Besonderes.
Das „eine Million und erste“ Strandbild.
Und Kunst ist es schon gleich gar nicht.

Einfach beim Sonntags Spaziergang am Strand den Fotoapparat 90 Grad nach unten halten und abrücken,
ist weder kreativ, noch außergewöhnlich.
Damit kann man in Venedig niemand beeindrucken.

Also komme ich wieder reumütig zu Euch zurück
und hoffe ihr nehmt mir das nicht Übel.

Endlich wieder vereinigt

Nachdem scheinbar die Vorhut vor einigen Tagen die Lage sondiert hat,
sitzen heute zum ersten Mal diesen Winter alle 3 Kormoran Familienmitglieder
gemeinsam auf Ihrem „Familien Stammsitz“:

Ein schräger Baum in der Nähe des Kastenmühlwehrs.

Und schon gehen die Familien Streitigkeiten wieder los:

Der Kampf um den besten Platz ganz oben auf dem Baum.

Denn ganz unten zu sitzen ist gefährlich !

Ihr kennt es schon:
Serienmodus am Foto einstellen und hinterher das passende Bild aussuchen.

Quo vadis Bernd ?

Am Anfang war nicht das Wort, sondern der Kaufrausch:
Fotoapparate, alle möglichen Objektive, Stativ, Filter, Zubehör, etc.

Dann in der ersten Euphorie raus und alles knipsen, was nicht rechtzeitig den Baum hochkommt.

Zuhause am PC die tägliche Enttäuschung. (Enttäuschung: die Täuschung hat ein Ende)
Die eigenen Bilder sind im Vergleich mit Kalenderbildern, und Fotolehrbücher Bildern grottenschlecht.

Also noch mehr Foto Lehrbücher lesen. Auswendiglernen.
Denn noch mehr Ausrüstung geht nicht: Es wird wohl an mir liegen und nicht am Material.

David Ulrich schreibt in seinem Buch – Bewusster Fotografieren:
„Viele Bilder sind heute rein malerisch, ohne inhaltliche Tiefe.
Viele Fotografen und Fotografinnen wollen mit ihren Bildern
einfach nur schöne oder optisch ansprechende Fotos machen.

Die Konzentration auf die malerischen Elemente des Bildes und
nicht auf den Inhalt wird als »Piktorialismus« bezeichnet.
Dies ist eine Stufe auf der Lernkurve, die jedoch schnell überwunden werden kann –
und überwunden werden sollte.
Viele Menschen sind der visuellen Klischees überdrüssig, die in der populären Fotografie vorherrschen. „

Er empfiehlt:
„Erweitern Sie Ihr Ausdrucksspektrum über bloße Bilder hinaus zu Bildern mit Inhalten,
die Herz und Verstand des Betrachters direkt ansprechen.“

Dass es so schwer werden würde, hätte ich nicht gedacht.

Goldener Schnitt

Wenigstens einmal in meinem Leben möchte ich auch ein Bild machen,
das dem goldenen Schnitt entspricht.
Damit ich auch zu den richtigen Fotografen dazugehöre!!

Die Formel lautet: (a + b) : a = a : b = 1,618
„Der goldener Schnitt liegt vor, wenn eine Linie in zwei Teile geteilt wird und der längere Teil
geteilt durch den kürzeren Teil gleich der Summe von a + b geteilt durch a ist,
was beides 1,618 ergibt.“

Blöd ist nur, dass ich beim Blick durch den Sucher diese Formel nicht mehr auswendig weiß.
Fotografieren ist ja schließlich keine Mathematik.

Also habe ich bei Amazon in der Rubrik „Fotos und Zubehör“
nach einer „goldenen Schere“ gesucht.
Leider habe ich nichts gefunden.

Und mein Bildbearbeitungsprogramm hat auch keinen Menüpunkt mit einer goldenen Schere.

Was soll ich nur machen ?

Schwer von Begriff

Warum nur muss ich alle Bücher immer mehrfach lesen, bevor ich sie verinnerlicht habe?

Die Zeit ist sooo kostbar, dass ich viel lieber ständig Neues aufnehmen würde,
als mich immer wieder zu schämen, dass ich es beim ersten Mal nicht erfasst habe.
Ich lese zwar die Worte, und denke ich habe es verstanden,
aber beim 2-ten Durchlesen/Durcharbeiten merke ich, wieviel ich doch nicht verstanden habe.

So schreibt David Ulrich in seinem Buch: Bewusster fotografieren:
„Es ist eine Form von Arroganz zu glauben, dass man starke oder aufschlussreiche Ergebnisse erzielt,
wenn man drei oder vier Fotos macht, sobald man vor Ort ist, und dann weiterzieht.“

und: „Ein Sportler oder Musiker würde nie ein Rennen oder ein Konzert beginnen,
bevor er sich nicht aufgewärmt hat – warum sollte für Künstler und Fotografen anderes gelten?“

Ich hatte früher gedacht, einfach mal am Sonntag Nachmittag rausgehen mit Fotoapparat und
geniale Bilder im Vorbeigehen zu knipsen, reicht aus.

Dass es mal in richtige Arbeit ausartet, das hat mir niemand gesagt.
Und jetzt ist es zu spät. Ich bin bereits schwer infiziert.

Orginalität bzw. Kreativität

Eigentlich wollte ich die blaue Stunde des Klosters San Giorgio Maggiore (Der große Georg) fotografieren.
Herausgekommen sind nur tanzende Gondeln in der nächtlichen Adria.

In der Literatur wird zwischen Originalität und Kreativität unterschieden.
Originalität bedeutet etwas neu zu erfinden. Der erste zu sein.
Wie zum Beispiel der erste Fotograf, der einen Wasserfall mit Stativ und Langzeit Belichtung aufgenommen hat.

Kreativität bedeutet das Original zu modifizieren.
Also einen höheren, breiteren, tieferen Wasserfall mit Stativ und Langzeit Belichtung aufzunehmen.

Als der „eine Million und erste Fotograf“ ist Originalität für mich fast unmöglich.

Dieses Motiv des Klosters San Giorgio Maggiore in Venedig,
haben Mitglieder des Fotoclubs Venedig bestimmt schon tausendmal vor mir aufgenommen.

Schade.

Mord am Markusplatz

Nichts für schwache Nerven, aber wahr.

Jeden Morgen gönnt sich eine Möwe zum Frühstück ein Täubchen mitten am Markplatz.

Ob es immer die gleiche Möwe ist, konnte bisher noch nicht festgestellt werden.
Die gleiche Taube ist es aber mit Sicherheit nicht.

Übrigens: Commisario Brunetti wurde zur Ermittlung des Mörders bereits eingeschaltet.

Baustellen so weit das Auge reicht

Wieviel darf ein Espresso in einem Cafe direkt am Markusplatz kosten?

Richtige Antwort: 1,50 Euro (Quittung Grancafe Quardi, lege ich gerne vor)

Wieviel darf zum Frühstück ein Kaputtschienoh mit Brioche kosten ?

Im besten Eiscafe der Stadt mit bester Ausicht auf die Giudecca: 2,80 Euro.
(Quittung von Gelati da Nico, lege ich auch gerne vor)

Achtung die Sintflut droht

Nicht auszudenken was passiert, wenn die Presse dieses Bild bekommen würde.

Weltuntergang, Sintflut, das Ende naht, versinkt Venedig in den Fluten, oder änhliches.

Dabei gibt es eine ganz normale, alltägliche Erklärung:

Warten bis die tägliche Flut kommt,
den Fotoapparat ganz tief auf den Boden halten,
Serienbild Funktion einschalten und
den Auslöser gedrückt halten.

Und natürlich hinterher am PC das dramatischste Bild aussuchen.

Der Nebel war behilflich

In den Foto Lehrbüchern findet man immer wieder den Satz:

„Der Hintergrund ist genauso wichtig wie das Motiv“.

Angeblich sei es die hohe Kunst der Fotografie,
das Motiv freizustellen, damit es gut erkennbar sei.

Die Porträt Fotografen verwenden dazu oft ein teures 85-Tele mit Blende 1,4 oder 2.8
Das hatte ich bei dieser Aufnahme leider nicht dabei.

Deshalb musste der Nebel den Hintergrund verdecken.

Danke. Hat er doch gut gemacht, oder ?

Achtung Diebstahl

In den Foto Lehrbüchern wird immer von der blauen Stunde gesprochen.

Heute am 11.11 war diese Stunde nur max. 15 Minuten lang.

Vielleicht waren es die Kölner Faschings Jecken,
die mir heute 45 Minuten geklaut haben,
damit sie den Faschingsanfang ausgiebiger feiern können.

Auf jeden Fall, will ich Zeit wieder zurück haben.

Aber bitte nicht, wenn ich beim Zahnarzt im Wartezimmer sitze !!!!

Anfänger – Profi – Meister

Ich zitiere mal aus dem Gedächtnis:

Der Anfänger sorgt/kümmert sich um die Ausrüstung
Der Profi sorgt/kümmert sich um das Geld/Einnahmen und
Der Meister, sorgt/kümmert sich um das Licht.

Ich bin zwar Anfänger, weiß aber mittlerweile schon,
dass die Fotoapparat Marke und die Objektiv Marke KEINEN Einfluss hat
auf die Qualität der Bilder die wir machen.

Ich fotografiere NICHT des Geldes wegen. Ich bin kein Profi.

Und nach einem halben Jahr als Hobby Fotograf,
habe ich die extreme Bedeutung des Lichtes erkannt,
aber ich bin natürlich noch lange kein Meister nicht.

Van Gogh – van Rijn – van Dengler

Van Gogh – van Rijn – van Dengler

Sie sind meine 3 große Vorbilder bzw. Lichtgestalten

Alle 3 haben sich einen Namen gemacht,
wegen dem besonderen Licht, das sie verwenden.

Vincent van Gogh liebte besonders sein Gelb.

Harmenszoon van Rijn ist bekannt für sein besonderes Licht bei der Porträt Malerei.
Van Rijn ist besser bekannt mit seinem Vornamen: Rembrandt.

Und „unser Georg“ ist bekannt wegen seinem Blau-Orange in seinen Bildern.

Ihm zuliebe habe ich heute diese Blau-Orange Bilder gemacht.

Und damit alle 3 Namen ähnlich klingen,
verleihe ich hiermit „Georg van Dengler“ den holländischen Adelstitel.

Bewusster fotografieren

Heute mal ohne eigene Worte.
Es genügt das Zitat von David Ulrich aus seinem Buch:
Bewusster fotografieren

„Ich möchte Sie ermutigen, ein visuelles Tagebuch zu führen und
jeden Tag oder fast jeden Tag zu fotografieren.

Fotografieren Sie das, was Ihr Herz und Ihren Geist berührt,
oder die Eindrücke, die tief in Ihrem Körper eine Reaktion hervorrufen.

Bleiben Sie am Ball.

Finden Sie Ihre Stimme, Ihre Vision.

Die Motive und Fotos, die in Ihnen eine tiefe Resonanz auslösen,
sind Ihre eigenen, einzigartigen Spiegelungen Ihres Wesens.“

Das größte Gefängnis überhaupt !

Ich weiß nicht, wer die diese Regel erfunden hat.

Auf jeden Fall gehört diese Person gesteinigt.
Zu viele Menschen wurden damit gepeinigt.

Die Buchtitel und Autoren kann ich jetzt auf die Schnelle nicht finden,
aber eines ist vielen Autoren klar:

Kunst nach Regeln geht nicht.
Überhaupt nicht.

Das gleiche gilt für Kreativität:
Diese funktioniert ebenfalls NICHT mit Regeln.

Und ganz ehrlich:
Mich langweilen die Millionen Bilder die nach dieser Regel gemacht wurden:
1/3 Vordergrund, 1/3 Motiv und 1/3 Hintergrund.

Gemeint ist die Drittel Regel.
Als Anfänger habe ich mich viel zu lange danach gerichtet.

Und die Foto Apparat Gitterlinien,
die meinen Geist optisch in ein Gefängnis sperren,
habe ich schon lange aus dem Sucher und Display meines Foto Apparates gesprengt.

Bilder der Ruhe und Stille

Markus Wäger schreibt in seinem Buch: „Die kreative Fotoschule“
dass er weltweit kein Foto, Bild oder Kunstwerk kennt,
das ganz ohne Punkte und Linien auskommt und
nur aus einer einzigen homogenen Farbe/Fläche besteht.

Mir ist dann spontan der Satz eingefallen:
„Dann kennt er meine Bilder noch nicht“.

Wie schon öfters geschrieben,
liebe ich vor allem ruhige, fast schon langweilig-monotone Bilder.
(Ich weiss diese Art von Bildern sind nicht „mehrheitsfähig“ und sind auch
nicht geeignet für Ausstellungen oder Wettkämpfe)

Es ist ein Bild, das für mich Ruhe und Stille ausdrückt.
Es hängt schon seit langem bei mir an der Wand.
Blick von einer Brücke, 90 Grad nach unten, auf einen ruhigen Fluss.

Unter der Brücke leuchtet ein zarter Hauch von gelb,
welches die Sonne, in meinem Rücken, erzeugt.

Folgender Text, den ich heute im Buch „Inspiration Leica Akademie“ gelesen habe,
hat mich ermutigt, dieses langweilige Bild trotzdem zu zeigen:

„Und ganz entscheidend:
Lösen Sie sich von dem negativen Gedanken,
dass jemand Ihre Bilder vielleicht kritisch beurteilen könnte,
und gehen Sie konsequent Ihren eigenen Weg.“

Neues Regelwerk für Fotografen

Gerade in den Foto Lehrbüchern, die von amerikanischen Autoren stammen,
habe ich oft das Gefühl, dass sie denken, erst dann als Autor ernst genommen werden,
wenn sie auch eigene, neue Foto Regeln postulieren.

So darf eine Linie nie, und unter keinen Umständen,
von der linken unteren Bild Ecke ins Bild laufen.

Zuwiderhandlung werden mit sofortigem Lizenz Entzug durch die Fa. Adobe bestraft.

Das Abo von Photoshop und Lightroom wird sofort beendet, sobald Photoshop merkt,
dass ein RAW Bild geladen wird, welches diese Regel missachtet.

Der Account bei Instagram wird gelöscht und der User exkommuniziert.

Regeln aufstellen kann ich auch:
Es darf nie, und unter keinen Umständen,
ein Auto von rechts unten ins Bild hineinfahren.

Auch nicht bei Gegenlicht.

Also, haltet Euch daran.

Huch: Mein erstes Schwarz-weiß Foto

Markus Wäger schreibt in seinem Buch: „Die kreative Fotoschule“,
dass in der Realität ein Helligkeits Unterschied von eins zu einer Million besteht.

Die Sonne hat das hellste Licht und in einer Dunkel Kammer,
wäre dann kein Licht.
Dazwischen liegen 1.000.000 Lichtstufen.

Unser Auge kann 1: 100 Kontrast Umfang erkennen.
Mit Tricks sind es dann 1: 10.000 als maximaler Motiv Kontrast.
Innerhalb von hellen Bereichen sehen wir 1:100 und
wenn wir den Blick auf dunkle Stellen richten, sind es dort auch wieder 1:100.

Ein guter Computermonitor kann nur 1:1000 leisten.
JPG als Dateiformat kann 1:256 Helligkeit Unterschiede darstellen.
Ein hochwertiger Drucker kann nur 1:100 darstellen.
Und die Bilder ausdrucken und an die Wand hängen ist oft mein Ziel.

Warum also sollte ich RAW verwenden,
wenn das Druck End Ergebnis nur 1:100 kann?

Aber bestimmt habe ich einen Denkfehler !

Linien: Up Stairs oder Downhill ?

Dieses Blatt hat sich, korrekt verhalten.
Es ist regelkonform auf den Boden geschwebt.
Nutzen tut ihm das nichts, es wird trotzdem verfaulen.

Jeder der einen ganzen Satz schreibt, merkt,
wenn er mitten im Papier oder Monitor angekommen ist, dass links,
der Satzanfang in der Vergangenheit liegt,
und rechts, das Satzende, ist noch in der Zukunft.

Genauso müssen wir Fotografen auch alle Linie in unser Bild packen:
von links nach rechts, von der Vergangenheit in die Zukunft.

Der Betrachter erwartet dies von uns.

Zusätzlich muss die Linie, wie die Börsenkurse auch,
immer von links unten nach rechts oben aufsteigend verlaufen.

Zuwiderhandlungen werden schwer bestraft.

Wer hat denn diesem Ast erlaubt, so quer in die Loisach zu fallen?

Er zeigt von der rechten Zukunft, über die Gegenwart bis in die linke Vergangenheit.

Wenigstens zeigt seine Linie nach oben und nicht nach unten.

Täglich eine Milliarde Bilder, die sich an die Linien-Regeln halten:

Wie langweilig !!

Ganz schön schlau, die Japaner

Als ich das erste Prospekt Bild von meinem Fotoapparat gesehen habe,
wusste ich sofort: Diesen Apparat werde ich mir niemals kaufen.

An der rechten oberen Stelle,
also direkt an meinem Daumen und damit an prominentester Stelle,
ist ein plus minus Rädchen für die Belichtungskorrektur.
Das habe ich nicht verstanden.

Sind denn die Foto Ingenieure selbst KEINE Fotografen?

Warum wird denn die beste Position am Apparat verschwendet,
mit solchem Krims Kram ?

Heute bin ich froh drum.
Bei fast 50-70 Prozent aller Bilder drehe ich selbst am Rad.

(Georg sagt, er macht das auch. Er hat auch dieses Rädchen )

Alles für die Gesundheit

Scheinbar beschäftigt mich das immer noch weiter.

Die Aussage von Pia,
dass alle Makro Aufnahmen nur von Pflanzen oder Tieren stammen.

Und gewöhnliche, übliche Aufnahmen, sind das Letzte was ich machen will.
Genauer gesagt: Das aller Letzte.

Meine ganz persönliche Meinung ist,
dass in Zukunft nur die kreativen Fotografen noch besondere Aufmerksamkeit bekommen.
(Die Frage ist natürlich, warum ich besondere Aufmerksamkeit bekommen will)

Im Bild eine von den fünf Omega-3 Kapseln, die täglich in meinem Magen landen.

Der Kormoran ist wieder da

Der Kormoran ist wieder da.
Gestern habe ich den ersten Kormoran auf der Loisach gesehen.
Sein Sommerurlaub ist scheinbar zuende.

Vor lauter Freude wollte ich ihn umarmen,
auch wenn er schrecklichen Mundgeruch hat.

Er stinkt dermaßen nach Fisch, dass einem übel wird.

Er hat mir aber, wie ihr im Bild seht,
nur die kalte Schulter gezeigt.

O Tannenbaum – O Tannenbaum

Mensch rein !

Baum raus !

Das besondere („alles außer gewöhnlich“) an dieser Baum Fäll Aktion war,
dass der Baum mitten im Campingplatz stand und
mit dem Kran herausgetragen wurde.

Deshalb habe ich mich auch fotografisch nur auf diese Besonderheit konzentriert.

Normal ist, dass der Baum unten am Stamm abgesägt wird,
und auf einem Transporter davon gefahren wird.
Aber das habt ihr bestimmt schon tausend mal gesehen.

Sonne lacht ? – Blende acht !

Heute war ich mit Hrn. Leonhardt in Bad Tölz beim Leonhardi Ritt
(Nomen est omen)

Er ist nicht selbst geritten, sondern hat fleißig fotografiert.

Dabei hat er uns sein größtes, langjähriges Fotografen Berufsgeheimnis verraten.

Aber nur unter der Bedingung, dass wir es ja nicht weitergeben:
Sonne lacht – Blende 8.

Die Versschusszeit hat er auf 1/125 Sekunde eingestellt und meinte:
Die richtige Belichtung macht sein Fotoapparat durch die passende
ISO Einstellung zwischen 50 und 50.000

Wieder was gelernt !

Alles außer gewöhnlich

Vor vielen Jahren gab ein Autor in seinem Buch mit dem Titel:
„Alles außergewöhnlich“ der deutschen Wirtschaft seinen Rat, für das Überleben im Wettbewerb:
Die Firmen dürfen im internationalen Weltmarkt alles anbieten, nur nichts gewöhnliches.

Kreativität war seine Empfehlung für das Überleben in der Zukunft.

Und ein Fotolehrbuch Autor meint, dass ca. 80% aller Bilder, die im Internet gezeigt werden,
aus langweiliger Augenhöhe aufgenommen sind.

Also sei es ein gutes Mittel, um besondere Aufmerksamkeit zu bekommen,
eine außergewöhnliche Perspektive einzunehmen.

Und das stimmt auch mit dem allgemeinen Fotoratgeber überein.
Von jedem Motiv, von dem wir denken, es wäre eine Aufnahme wert,
nicht nur diese eine Aufnahme zu machen.
Egal ob wir 10 oder 20 Bilder machen, es sollten auf jeden Fall mehrere sein.
So lautet zumindest der Ratschlag. Und als braver Schüler halte ich daran.

Wir Fotografen sollten um das Motiv herumgehen und viele Bilder machen.
Von unten, wenn möglich von oben, mit Weitwinkel und mit Tele, usw.
Und vor allem mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen: Gegenlicht, Seitenlicht, Auflicht, etc.

Hinterher am PC suchen wir dann das beste Bild aus.

Und im Gegensatz zu möglichst vielen Aufnahmen, gilt für das Veröffentlichen:
Eins reicht. So empfiehlt es Sebastian H. Schroeder mit seinem Buch:
„Eins reicht. – Fotos gezielt auswählen und präsentieren.“

Ganz schön verzwickt, wenn man alles richtig machen will.

Im Bild, wie Ihr sofort erkennt: der Geschäftseingang von Sport Utzinger in Geretsried

Kreativität

Im Verkaufsprospekt für den Fotoapparat den ich zur Zeit verwende steht,
dass der Apparat gegen Spritzwasser geschützt sei.

Das wollte ich heute ausprobieren und habe vorübergehend meinen Schirm ausgeliehen.

Da aber niemand zu Stelle war, der mir den Schirm hält,
habe ich den „nächst besten Flößer“ gebeten dies zu tun.

Im Buch Inspiration Leica Akademie steht:
„Unsere fotografische Kreativität ist wie ein Muskel,
der laufend trainiert werden will –
und die Improvisation ist Ihr Trainingsgerät.“

Das heist, wir müssen bewusst an unserer persönlichen Kreativität arbeiten.
Jeden Tag.

Puh ! Was denn noch alles?
Sind denn Blende, ISO und Verschlusszeit nicht schon genug ?

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Bilder vom Oktober 2023

Hier ist der Link zu den Bildern im Oktober 2023:

http://www.morgenthaler.de/WOR/Okt2023/Okt2023.htm

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Bilder vom September 2023

Hier ist der Link zu den Bildern im September 2023:

http://www.morgenthaler.de/WOR/Sept2023/Sept2023.htm

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Bilder vom August 2023

Hier ist der Link zu den Bildern im August 2023:

http://www.morgenthaler.de/WOR/August2023/August2023.htm

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